Kurzbeschreibung des Graduiertenkollegs

Erhaltungsgleichungen bestimmen zahllose Prozesse in Natur und Technik. In diesem Kolleg haben sich daher Meteorologen, Ozeanographen, Automatisierungs- und Verfahrenstechniker, Schiffbauer und Mathematiker zusammengeschlossen, um sich den gemeinsamen Aspekten der Modellierung auf der einen, und der numerischen Behandlung auf der anderen Seite anzunehmen.

Das wissenschaftliche Programm umfaßt auf der Modellierungsseite die Vorgänge bei der Trennung von Stoffgemischen an Membranen, in sonochemischen Reaktoren und bei der Dynamik der Stauentstehung auf Autobahnen ebenso wie den Transport von Nährsalzen und Pflanzensamen im Ozean. Mit Wechselwirkungsprozessen zwischen Erdoberfläche und Atmosphäre werden Probleme der Turbulenzmodellierung aufgeworfen, sowie Fragen nach relevanten Längenskalen. Wechselwirkungsprozesse spielen auch eine große Rolle bei der Bewegung von Schiffen an der Wasseroberfläche. Von mathematischer Seite wird die Numerik von Nicht-Standard-Erhaltungsgleichungen eingebracht, sowie die Entwicklung von an Skalen angepaßten numerischen Methoden, mit denen die bei der Modellierung gewonnenen Transportmodelle numerisch umgesetzt werden.

Im Studienprogramm steht die Interdisziplinarität des Kollegs ganz im Vordergrund. Jeder Stipendiat hat ein aus den Phasen Einführung und Forschungsbegleitung bestehendes Ausbildungsprogramm zu absolvieren, bei dem an mindestens drei Veranstaltungen erfolgreiche Teilnahme erforderlich ist. Eine der Veranstaltungen muß dabei auf einem fachfremden Gebiet liegen. Bearbeitet also die Mathematikerin A ein Projekt, das in der Meteorologie zur Anwendung kommen soll, dann muß sie mindestens eine meteorologische Veranstaltung des Kollegs besucht haben. Um das Ausbildungsprogramm kompakt zu halten, soll die Blockvorlesung das Mittel der Wahl bei der Wissensvermittlung sein. Eine Ringvorlesung der beteiligten Hochschullehrer, 14-tägige Kolloquien der Stipendiaten und Sommerschulen mit internationaler Beteiligung sollen das Studienprogramm abrunden und für eine hochqualifizierte und schnelle Hinführung zur Promotion sorgen.


Anfragen richten Sie bitte an den Sprecher des Graduiertenkollegs:
Prof. Dr. Jens Struckmeier.
Last modified: 2001-12-25