Programm der Herbsttagung 2003
Mathematische Gesellschaft in Hamburg
zusammen mit dem
Fachbereich Mathematik der
Universität Hamburg
Mathematische Modellierung
15.15 – 15.30 Uhr |
Begrüßung und Einführung |
15.30 – 16.15 Uhr |
Ingenuin Gasser (Hamburg) |
16.30 – 17.00 Uhr |
Kaffeepause |
17.00 – 17.45 Uhr
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Claus Peter Ortlieb (Hamburg) |
18.00 – 18.45 Uhr |
Bernd Fischer (Lübeck) |
ca. 19.30 Uhr |
Nachsitzung im Hafenklub
Hamburg, Kuppelsaal, Bei den St. Pauli Landungsbrücken 3, Brücke 4
(Anmeldung erforderlich, möglichst bis 31.10.03; siehe beiliegendes Blatt).
Für das Essen wird ein Unkostenbeitrag von 25 EUR pro Person erhoben. |
9.30 – 10.15 Uhr |
Jürgen Gottschalk |
10.30 – 11.15 Uhr |
Martin Bracke (Kaiserslautern) |
11.30 – 12.00 Uhr |
Kaffeepause |
12.00 – 12.45 Uhr |
Roland
Bulirsch (München) |
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14.30 Uhr |
Besichtigung
der Tunnel-Betriebszentrale (TBZ)
der vier Elbtunnelröhren. Anmeldung
erforderlich bis 31.10.03. |
Ingenuin
Gasser
Universität Hamburg
Zur Mathematik von
Tunnelbränden
In diesem Vortrag sollen zunächst Problematiken der Modellierung und verschiedene Modellierungszugänge für Tunnelbrände vorgestellt und diskutiert werden. Dann wird ein spezielles mathematisches Modell hergeleitet. Die mathematische Analysis dieses Modells und deren Schwierigkeiten sollen erläutert werden. Zum Schluss wird an einigen realen Tunnelversuchen die Brauchbarkeit des Modells untersucht und untermauert.
Uwe Hestermann
München, Bilfinger Berger AG
Die vierte Röhre des Elbtunnels in Hamburg: Sind Zahlen Realität?
Die vierte Röhre des Elbtunnels stellt mit einer Gesamtlänge der Baumaßnahme von 4.400m und einem Durchmesser von 14,20m einen Höhepunkt in der Entwicklung der Tunnelbautechnik dar. Ingenieurwissen aus verschiedensten Bereichen und ausgefeilte Berechnungsmethoden halfen mit, dieses Jahrhundertbauwerk zu entwerfen und zu errichten.
Belastungen, Geometrie, Kosten – die Realität der Baumaßnahme lässt sich scheinbar schnell und mühelos durch Zahlen beschreiben. Die Erfahrungen während der Planung und des Baus zeigten jedoch sehr schnell auch die Grenzen einer Realität, welche ausschließlich auf der Erfassung und Dokumentation von Ziffern basiert. Am Beispiel des Elbtunnels und weiterer ausgewählter Beispiele aus dem Bereich des Tunnelbaus wird dargelegt, wie die Wahrnehmung der Realität „unter Tage“ in Abhängigkeit von mathematischen Modellen sich veränderte.
Bernd Fischer
Universität Lübeck
Verrückte Gehirne: Mathematik in der Medizin
In den letzten Jahren hat es eine rasante Entwicklung in der Anwendung von Methoden aus der Numerik partieller Differentialgleichungen auf Probleme der Bildverarbeitung gegeben. Obwohl das Potential dieser Methoden schon lange bekannt war, hat erst die Rechenleistung der modernen Workstations diesen Ansätzen zum Durchbruch verholfen.
Zu diesen Anwendungsfeldern gehört auch die Bildregistrierung. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn die Information zweier oder mehrerer Bilder kombiniert oder miteinander verglichen werden soll. So möchte der Radiologe etwa CT- und MR- Bilder eines Patienten fusionieren oder der Chirurg den Operationserfolg durch Vergleich von prä- und postoperativen Aufnahmen bewerten. Bedingt durch verschiedenartige Artefakte ist in der Regel ein direkter Vergleich der Bilder nicht möglich. Hier versucht die Bildregistrierung ungewollte Unterschiede zu minimieren.
In dem Vortrag wird demonstriert wie sich das Problem der Bildregistrierung durch partielle Differentialgleichungen modellieren lässt und wie diese numerisch gelöst werden können Die Effizienz der einzelnen Verfahren wird anhand verschiedener medizinischer „real live“ Problemstellungen demonstriert.
Claus Peter Ortlieb
Universität Hamburg
Methodische Probleme
und methodische Fehler der mathematischen
Modellierung in der Volkswirtschaftslehre
Obwohl nach wie vor nicht unumstritten, nimmt der Einsatz mathematischer Modelle in der Volkswirtschaftslehre zu. In dem Glauben, eine universelle Methode in der Hand zu haben, werden dabei die methodischen Probleme der mathematischen Modellbildung gern übersehen, was regelhaft zu Fehlern im Gebrauch mathematischer Modelle führt. Die beliebteste Fehlergruppe besteht darin, die Annahmen, die in jeder Modellentwicklung notwendig gemacht werden müssen, entweder nicht auszuweisen oder anschließend wieder zu „vergessen“ und damit einem mathematischen Modell einen Gültigkeitsbereich zuzuschreiben, der ihm nicht zusteht.
Das soll an Modellen demonstriert werden, die in heutigen Standardlehrbüchern der Volkswirtschaftslehre verwendet werden und mit mathematischen Kenntnissen der gymnasialen Oberstufe nachvollzogen werden können.
Martin Bracke
Universität
Kaiserslautern
Optimale
Gartenbewässerung – Mathematische Modellierung an den Schnittstellen zwischen
Industrie, Schule und Universität
Auf den ersten Blick erscheint die folgende
Problematik vielleicht ein wenig unspektakulär: Für einen vorgegebenen Garten
soll unter Verwendung bestimmter Bewässerungsprodukte (Versenkregner, die
Kreise oder Kreissektoren mit Radien zwischen 2 und 11 Metern beregnen) eine
„möglichst gute“ Bewässerung sicher gestellt werden. Der Garten kann dazu in
verschiedene Zonen eingeteilt werden, die unterschiedliche Wasserbedürfnisse
haben, z.B. Rasenflächen, Blumen- oder Gemüsebeete. Es soll auch möglich sein,
bestimmte Bereiche völlig von der Bewässerung auszuschließen, etwa Wege oder
Sitzplätze.
Die Fragestellung wird deutlich spannender, wenn man
sich Gedanken über die Bewertung der Bewässerungsgüte, d.h. über das „möglichst
gut“, macht. Schon bei einer einfachen Modellierung ergibt sich ein Problem
hoher Komplexität, die bei detaillierterer Beschreibung noch deutlich anwächst.
Die mathematische Modellierung kann sich auf ganz unterschiedlichen Niveaus bewegen, was diese Problematik für die Bearbeitung auf Universitätsniveau ebenso wie in der Schule geeignet erscheinen lässt. Es werden Lösungsansätze vorgestellt, die von verschiedenen Schüler- und Studentengruppen an der Universität Kaiserslautern erarbeitet worden sind.
Roland Bulirsch
Technische Universität München
Virtuelle Welten aus
dem Rechner – Hilfe bei der Modellierung
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Fachkundige Führung durch die Tunnel-Betriebszentrale (TBZ) der 4 Elbtunnel-Röhren (Dauer ca. 1 Stunde). Treffpunkt vor der TBZ in Othmarschen, am Samstag, 8.11.03, 14.30 Uhr. Genauere Angaben, Lageplan sowie Mitfahrgelegenheiten auf der Herbsttagung. Anmeldung bis 31.10.03 erforderlich!