Ulf Hashagen

Deutsches Museum

 

John von Neumann und das deutsche Wissenschaftssystem. 

 

Freitag, 12. Dezember 2008, 17 Uhr c.t., Hörsaal 6 des Geomatikums

 

Der in Ungarn geborene Mathematiker John von Neumann (1903--1957) gehört zu den bedeutendsten Wissenschaftlern des 20. Jahrhunderts, der noch heute durch die ungeheure Breite seiner fundamentalen wissenschaftlichen Leistungen in der reinen und angewandten Mathematik, in der theoretischen Physik, in den Wirtschaftswissenschaften sowie in der Informatik beeindruckt.  Neumann erhielt seine wissenschaftliche Sozialisation hauptsächlich im deutschen Wissenschaftssystem, wo er nach dem Studium in Berlin und Zürich im Jahr 1927 an der Berliner Universität habilitierte und als Privatdozent in Berlin und Hamburg lehrte, bevor er 1933 einen Ruf an das Institute for Advanced Study (IAS) in Princeton annahm und in die USA emigrierte. Der Vortrag stellt neue Forschungsergebnisse zu Neumanns Werdegang und Stellung im deutschen Wissenschaftssystem sowie zu seinen nicht erfüllten Hoffnungen auf eine Professur in Deutschland dar und analysiert seine Beziehungen zum west- und ostdeutschen Wissenschaftssystem nach 1945.