PRÄSENTATIONEN über Mathematik
Der Teddybär im Internet - formvollendete Mathematik
Ulrich Eckhardt
Mathematik ist eine schöne und überlebenswichtige Wissenschaft.
Um diese These zu belegen, sollen zunächst einmal einige einfache
Beispiele für die Anwendung von Mathematik in täglichen Leben, in
der Kunst und Literatur sowie in der Kultur vorgestellt werden.
Ein sehr altes Thema ist die Befassung der Mathematik mit Form.
Der klassische Zugang der Mathematik zu Problemen der Form von
Gegenständen der uns umgebenden Welt ist die Geometrie. Hier werden
einfachste Formen untersucht und ihre Eigenschaften beschrieben.
Dabei haben praktische Gesichtspunkte (Wie baut man eine Pyramide?),
ästhetische Aspekte (Welche Formmerkmale an einem Bauwerk empfinden
wir als ,,schön``?), aber auch philosophische Fragen
(Warum ist die Welt ,,geometrisch``?) eine Rolle
gespielt.
In neuester Zeit hat das Problem der Beschreibung von Form
eine neue Dimension bekommen. Es werden drei Szenarien hierfür
angeführt:
Der Vortrag findet statt: 13.00 Uhr in Hörsaal H2
Was ist Chaos?
Reiner Lauterbach
In der Theorie dynamischer Systeme versucht man, sich zeitlich
entwickelnde Vorgänge mathematisch zu beschreiben und zu verstehen. Die
Entwicklung der Rechner hat dafür neue Möglichkeiten geschaffen,
insbesondere kann man auch relativ komplizierte Vorgänge untersuchen. Neben
den konkreten Systemen, die wir aus der Natur oder auch aus der Finanzwelt
kennen, hat man eine große Anzahl mathematischer Systeme gefunden, die ein
enorm kompliziertes dynamisches Verhalten aufweisen.
Solche Systeme werden manchmal als chaotisch bezeichnet.
Eine genaue mathematische Untersuchung solcher Phänomene
führt auf grundsätzliche Fragen der Vorherbestimmtheit
und der Berechenbarkeit und damit auch auf Fragen der
Kausalität.
Wir wollen uns einige einfache chaotische Systeme ansehen und
auch die Frage nach Zufall und Bestimmtheit stellen.
Die beiden Bilder zeigen die Projektion der Pfade der beiden Hurrikans
Floyd und Gert aus dem Jahr 1999.
Die zufällig erscheinenden Bewegungen auf einer kleinen Skala
wie auch das unterschiedliche Verhalten auf einer großen Skala
deuten darauf hin, daß Mechanismen, wie man sie bei chaotischen
Systemen kennt, am Werk sein könnten.
Der Vortrag findet statt: 13.00 Uhr in Hörsaal H3
Optimale Steuerung in Technik und Raumfahrt
Hans Joachim Oberle
In nahezu allen Bereichen der Wirtschaft, der Technik, der Medizin
u.a. ist der Einsatz von Optimierungsstrategien ein gebräuchliches
und inzwischen selbstverständliches Werkzeug.
Hierzu hat die Mathematik die wesentlichen Grundlagen und
Verfahren entwickelt und den Anwendern bereitgestellt.
Beim Ablauf technischer Prozesse sind zumeist gewisse
Kenngrößen, genannt Steuerfunktionen in Abhängigkeit
der Zeit zu bestimmen.
Diese sind so festzulegen, dass der Prozess zufriedenstellend, oder
sogar in gewissem Sinn optimal verläuft.
Der Prozess selber wird dabei mathematisch durch Differentialgleichungen
beschrieben.
Die Entwicklung der Theorie und der numerischen Verfahren zur Lösung
solcher Aufgaben der optimalen Steuerung begann Anfang der 60er Jahre.
Angeregt wurde diese durch die Herausforderungen in der Raumfahrt und
ermöglicht erst durch den damals beginnenden Einsatz von
Computern zur Lösung mathematisch-technischer Probleme.
Die Wurzeln sind jedoch viel älter.
Sie reichen über 300 Jahre zurück, auf eine Zeit, in der die
Bernoullis, Euler, Lagrange und andere die Variationsrechnung begründeten.
In Vortrag wird die Entwicklung dieses Teilgebietes der Mathematik
von der Variationsrechnung zur Optimalsteuerungstheorie erläutert.
Anwendungen aus technischen Bereichen werden vorgestellt.
Aus dem Bereich Luft- und Raumfahrt das Problem, ein Flugzeug sicher
durch Fallwinde zu steuern, die treibstoffminimale Steuerung einer
Raumsonde von der Erde zum Mars und das Problem des
luftunterstützten Orbittransfers von der geostationären Umlaufbahn
zur internationalen Raumstation.
Aus dem Bereich der chemische Verfahrenstechnik wird das Problem
der optimalen Steuerung eines biochemischen Reaktors zur
Penicillinherstellung vorgestellt.
Flugbahn eines luftunterstützten Orbit-Transfers
Der Vortrag findet statt: 14.00 Uhr in Hörsaal H2
Wolfgang Mackens
Der Vortrag findet statt: 14.00 Uhr in Hörsaal H3
Schnelle Gewinne an der Börse zu machen ohne großen
Kapitalaufwand - träumen wir nicht heimlich alle davon?
Spätestens seit dem Börsengang der Deutschen Telecom AG
im Jahre 1996, gefolgt von einer Flut von Aktienemissionen auf dem
sog. Neuen Markt hat für viele Kleinanleger in Deutschland
das Interesse an Aktien, aber auch an anderen, an der Börse
gehandelten Finanzgütern wie Optionen und Futures
stark zugenommen.
Die weltweite Expansion des Internets hat dazu nicht unwesentlich
beigetragen: kann man doch heutzutage vom Wohnzimmer aus Börsenkurse
praktisch im Minutenrhythmus abrufen, oder per e-banking Kauf- und
Verkaufsorders für Aktien und Derivative plazieren.
Insbesondere der Handel mit Optionen eröffnet wegen der starken
Hebelwirkung astronomische Gewinnmöglichkeiten, birgt aber
zugleich auch das Risiko von Totalverlusten in sich.
Die Preise für solche Derivative werden dabei seit einiger Zeit
überall auf der Welt nach dem gleichen mathematischen Schema
berechnet, das spätestens seit der spektakulären
Nobelpreisverleihung im Jahre 1997 unter dem Stichwort
Black-Scholes-Formel bekannt geworden ist.
Die Grundideen dieser Optionsbewertungsformel sind dabei denkbar einfach,
sie benötigen nur etwas elementare Wahrscheinlichkeitsrechnung
bis zum diskreten Erwartungswertbegriff und die Kenntnis der
Binomialverteilung.
Der Vortrag findet statt: 15.00 Uhr in Hörsaal H3
Im alten Ägypten (ca. 3000 v. Chr. bis in die römische Zeit)
hatte man kein Positionssystem, man benützte spezielle Zeichen
für 1, 10, 100, 1000, 10 000, 100 000 und 1 000 000, die man
so oft hinschrieb, wie verlangt, z.B.
Was die Brüche anbelangt, so kannte man nur Stammbrüche,
d.h. Brüche der Form 1/n.
Verdopplungen führten dazu, daß 2/n in
Stammbruchsummen verwandelt werden mußten, dazu benützte
man Tabellen, z.B.
2/37 = 1/24 1/111 1/296.
Hochtechnologie ohne Mathematik?
Zur unterschätzten Bedeutung von
Mathematik und Mathematik-Unterricht
für unsere moderne Gesellschaft.
Das Wissen, daß viele (ja, fast alle) Dinge, die wir Tag für
Tag benutzen und die unsere Ingenieure dafür vorher konstruiert
und gebaut haben müssen, im Prinzip etwas kompliziertere Dosen sind,
Im Vortrag sollen unter Anknüpfung an andere Bereiche der
Schulmathematik weitere konkrete Beispiele für die
Bedeutung der Mathematik in der Technik gegeben werden.
Zur Bewertung von Aktien-Optionen oder:
kann man mit Mathematik reich werden?
Dietmar Pfeifer
Jahresgang mit 200-Tage-Durchschnitt
Tagesgang vom 19.05.2000
Wer nun neugierig geworden ist und sich zur Beantwortung der im
Titel genanten Frage über Put- und Call-Optionen, Arbitrage,
Hedging, Butterfly-Spreads, Leverage-Effektund ähnliche
Dinge informieren möchte, ist herzlich willkommen.
Rechnen im alten Ägypten
Karin Reich
.
Das Rechnen war ganz anderer Art, es beruhte auf Verdopplungen,
Verzehnfachungen und Halbierungen.
Man benötigte dazu kein Einsundeins und kein Einmaleins.