Professionelle Hacker bei Giesecke und Devrient
Im Zeitalter der Informationstechnologie (IT) gewinnt der sichere
elektronische Austausch von Daten einen immer höheren Stellenwert in der
Gesellschaft. Die Chipkarte erweist sich dabei als idealer Träger
für
geheime Informationen, wie zum Beispiel die geheimen Schlüussel von
Verschlüsselungsverfahren (Krypto-Algorithmen).
In der Forschungs- und Entwicklungsabteilung 3 FE14 bei G & D prüft ein
Team von drei Mitarbeitern die Sicherheit der im Haus entwickelten
Chipkarten auf Herz und Nieren. Es handelt sich natürlich nicht um
gewöhnliche Hacker, sondern um spezialisierte Kryptoanalytiker, die mit
aufwendigen physikalischen und mathematischen Methoden versuchen,
Schwächen in der Sicherheit von Chipkarten aufzuzeigen. Durch Messung des
Stromverbrauches oder der elektromagnetischen Abstrahlung der Karte, kann
versucht werden, auf die geheimen Schlüssel (secret keys) zu schließen.
Oder es werden Rechenfehler in der Karte erzeugt, und durch Auswertung der
so erhaltenen falschen Anwort ist es unter Umständen möglich, auf den
geheimen Schlüssel zurückzurechnen. Würde dies einem echten Hacker
gelingen, wäre die Karte geknackt, und der Hacker könnte damit hohen
Schaden anrichten.
Diese Angriffe sind zum Teil erst seit wenigen Jahren bekannt und haben bei
der Entdeckung für entsprechendes Aufsehen in der Chipkartenindustrie
gesorgt. Doch Chipkarten sind diesen Angriffen nicht schutzlos
ausgeliefert. Durch die Entwicklung von ausgeklügelten Abwehrmaßnahmen in
der Chipkartensoft- und hardware können diese Angriffe verhindert werden.
http://www.math.uni-hamburg.de/home/struckmeier/Modellierung/hoffmann.html
Jens Struckmeier
Last modified: 27.03.2001