Dr. Lars Hoffmann, Giesecke & Devrient GmbH, München

Professionelle Hacker bei Giesecke und Devrient

Im Zeitalter der Informationstechnologie (IT) gewinnt der sichere elektronische Austausch von Daten einen immer höheren Stellenwert in der Gesellschaft. Die Chipkarte erweist sich dabei als idealer Träger für geheime Informationen, wie zum Beispiel die geheimen Schlüussel von Verschlüsselungsverfahren (Krypto-Algorithmen). In der Forschungs- und Entwicklungsabteilung 3 FE14 bei G & D prüft ein Team von drei Mitarbeitern die Sicherheit der im Haus entwickelten Chipkarten auf Herz und Nieren. Es handelt sich natürlich nicht um gewöhnliche Hacker, sondern um spezialisierte Kryptoanalytiker, die mit aufwendigen physikalischen und mathematischen Methoden versuchen, Schwächen in der Sicherheit von Chipkarten aufzuzeigen. Durch Messung des Stromverbrauches oder der elektromagnetischen Abstrahlung der Karte, kann versucht werden, auf die geheimen Schlüssel (secret keys) zu schließen. Oder es werden Rechenfehler in der Karte erzeugt, und durch Auswertung der so erhaltenen falschen Anwort ist es unter Umständen möglich, auf den geheimen Schlüssel zurückzurechnen. Würde dies einem echten Hacker gelingen, wäre die Karte geknackt, und der Hacker könnte damit hohen Schaden anrichten. Diese Angriffe sind zum Teil erst seit wenigen Jahren bekannt und haben bei der Entdeckung für entsprechendes Aufsehen in der Chipkartenindustrie gesorgt. Doch Chipkarten sind diesen Angriffen nicht schutzlos ausgeliefert. Durch die Entwicklung von ausgeklügelten Abwehrmaßnahmen in der Chipkartensoft- und hardware können diese Angriffe verhindert werden.


http://www.math.uni-hamburg.de/home/struckmeier/Modellierung/hoffmann.html
Jens Struckmeier
Last modified: 27.03.2001