Codes

Die folgenden Grundbegriffe sind der Darstellung in Ebeling [Eb] entnommen. (Verwiesen sei dabei aber auch auf die Bücher [Wi] und [LG].) Dabei wird angeknüpft an die in 2.1 eingeführten endlichen Körper tex2html_wrap_inline930 , deren Elemente jetzt der Einfachheit halber ohne die früher gebrauchten Querstriche geschrieben werden, also

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Ein (linearer) Kode der Länge n ist dann einfach ein linearer Unterraum C von tex2html_wrap_inline938 . Für p=2 heißt der Kode binär, für p=3 ternär usw. Ein Element von C wird Kodewort genannt. Der Kodierungsprozeß ist eine lineare Abbildung

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Ein Buchstabe oder allgemeiner ein Teil des Klartextes der Nachricht a wird also zunächst in ein k-tupel v aus Elementen von tex2html_wrap_inline930 übertragen (durch eine bijektive Vorschrift) und dann durch f injektiv auf ein n-tupel tex2html_wrap_inline960 in C. Ein einfaches Beispiel ist hier die Abbildung

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Falls nun etwa tex2html_wrap_inline966 bei der Übermittelung zu tex2html_wrap_inline968 wird, kann der Empfänger vernünftigerweise vermuten, daß die übertragene Botschaft tex2html_wrap_inline970 sein sollte. Daß dies hier auf eine Verdreifachung der ursprünglichen Nachricht hinausläuft und damit zu einer unangenehm großen Verteuerung, ist offenbar und wird durch folgende Begriffsbildungen quantifiziert und (zum Teil) behoben:

Es bezeichne für einen linearen Unterraum tex2html_wrap_inline972

tex2html_wrap_inline974 , ein ,,Codewort``

w(x):= die Anzahl der Komponenten tex2html_wrap_inline978 , das ,,Gewicht`` von x

d(x,y):=w(x-y) den ``Hamming-Abstand'' von tex2html_wrap_inline984 , tex2html_wrap_inline986 den ``Minimalabstand'',

tex2html_wrap_inline988 die Anzahl der Elemente von C und R=k/n die ``Informationsrate''. C heißt dann ein [n,k,d]-Code.

Beispiel: Der oben angegebene Code ist ein [3,1,3]-Code mit Informationsrate R=1/3. Bei diesem Beispiel kann schon mal die allgemeine Aussage nachgeprüft werden, daß ein Code mit Minimalabstand d t Fehler korrigieren kann mit t fixiert durch

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Daraus entsteht nun leicht die Aufgabe, Codes mit möglichst großem Minimalabstand d aber (aus Kostengründen) möglichst kleiner Wortlänge zu suchen, also genauer mit möglichst großer Informationsrate R.

Nach seinem Initiator heißt nun der folgende binäre [7,4,3]-Code Hamming-Code tex2html_wrap_inline1014 . Es sei

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wobei zu vorgegebenen tex2html_wrap_inline1018 die Elemente tex2html_wrap_inline1020 so zu bestimmen sind, daß die Summe der Elemente in jedem Kreis gleich 0 ist.

tex2html_wrap_inline1014 hat dann die Informationsrate R=4/7. Die zur Konstruktion von tex2html_wrap_inline1014 verwandte Bedingung kann auch mit Hilfe der Inzidenzmatrix des tex2html_wrap_inline1030 gedeutet werden (s.[Eb] S.10).

tex2html_wrap_inline1014 wird zu dem ``erweiterten Hamming-Code'' tex2html_wrap_inline1034 ausgedehnt mit Hilfe der Abbildung

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Dies ist dann ein [8,4,4]-Code.